Am Wochenende führte die Hornussergesellschaft Rüderswil das Emmentalische Hornusserfest 2022 durch. Am Sonntag, den 21. August 22, wurde der Wettbewerb der 3. und 4. Stärkeklasse ausgetragen. Nachdem am Vortag aufgrund von Regen der Spielstart und damit das gesamte Tagesprogramm um eine halbe Stunde nach hinten verschoben werden musste, spielte das Wetter an diesem Tag von Anfang an mit. Der Böllerschuss erfolgte pünktlich um 9:00 Uhr und die 38 Mannschaften nahmen den Wettkampf auf. Weil am Sonntag eine ungerade Anzahl Mannschaften aus dem Emmental gemeldet war, besuchte in der 4. Stärkeklasse die Mannschaft aus Selzach-Studen das Fest im Emmental.
3. Stärkeklasse
Von den Favoriten auf einen Horngewinn lieferte Bigenthal-Walkringen A mit 459 Punkten eine gute Leistung am Bock ab, musste sich aber bereits am Vormittag ein Numero schreiben lassen und fiel so bereits früh zurück. Die beste Schlagleistung am Vormittag zeigte Kirchberg mit 479 Punkten und durfte deshalb auf Ries 1 gegen Rüdtligen-Alchenflüh B, welches 426 Schlagpunkte auf dem Konto hatte, ausstechen. Verfolgt wurden die beiden Teams von Aefligen mit 416 Punkte, Lyssach B mit 407 Punkten, Oberthal mit 406 Punkten und Zäziwil-Reutenen B mit 393 Punkten. Abgesehen von Kirchberg an der Spitze lagen die Mannschaften noch eng beisammen, für Spannung am Nachmittag war also gesorgt.
Auch wenn die Schlagleistung von Kirchberg am Nachmittag etwas schwächer ausfiel als noch am Vormittag, konnten sie ihren Vorsprung verteidigen und mit einer Gesamtpunktzahl von 1325 Zählern den Festsieg feiern. Dank einer Steigerung am Nachmittag schob sich Lyssach B mit 1276 Punkten auf den 2. Rang. Knapp dahinter klassierte sich mit 1261 Punkten Rüdtligen-Alchenflüh B auf dem 3. Rang. Das letzte Horn ergatterte sich dank einer deutlichen Leistungssteigerung Biglen-Arni B. Sie konnten sich um drei Punkte vor dem fünftplatzierten Oberthal durchsetzen.
Konrad Blaser Oberthal konnte an seine Leistung des vergangenen Wochenendes anknüpfen und setzte sich mit 45 Punkten an die Spitze der Zwischenrangliste. Verfolgt wurde er von Lars Moser Burgdorf mit 41 Punkten und einem Trio mit 39 Punkten. Roger Eberhart Kirchberg, Michael Lehmann und Christian Oppliger, beide Ilfis, lieferten sich einen engen Kampf um dem 3. Zwischenrang. Ohnehin war die Ausgangslage um den letzten Podestplatz spannend. Denn hinter dem Trio folgten mehrere Hornusser mit 38 und 37 Punkten. Einen Fehlstreich durften sich die Führenden also nicht erlauben.
Am Nachmittag lieferte Konrad Blaser Oberthal mit den Streichen 21, 21, 22, 24 erneut eine starke Leistung ab und konnte mit 133 Punkten den Sieg in der 3. Stärkeklasse feiern. Ebenfalls behaupten konnte sich Lars Moser Burgdorf. Mit den Streichen 22, 22, 16, 20 und dem Gesamtpunktestand von 121 sicherte er sich den 2. Rang. Aus dem Verfolgertrio des Vormittags zeigte Michael Lehmann Ilfis am Nachmittag mit den Streichen 19, 20, 18, 20 die konstanteste Leistung und erreichte mit 116 Punkten den 3. Platz. Den Tagessieg als bester Nachwuchshornusser in der 3. Stärkeklasse gewann Simon Rüegsegger Ilfis mit 94 Punkten, was auch für den Kranz reichte. Für den Gewinn eines begehrten Kopfkranzes benötigte es nämlich 89 und mehr Punkte. Die Zweitauszeichnung wurde ab 79 Zählern vergeben.
4. Stärkeklasse
Ein starkes Bigel-Goldbach setzte sich nach dem Anhornussen mit 384 Punkten deutlich an die Spitze. Auf ihre Verfolger von Steingrube-Zimmerberg mit 331 Punkten wiesen sie bereits ein Polster von über 50 Punkten auf. Ebenfalls ohne Numero bleiben konnten die Mannschaften von Utzenstorf-Koppigen B mit 326 Punkten, Bigenthal-Walkringen B mit 323 Punkten, Röthenbach i. E. C mit 273 Punkten und Hasle bei Burgdorf B mit 264 Punkten. Sie alle schufen sich so eine gute Ausgangslage für den Nachmittag. Auch in der 4. Stärkeklasse musste sich die Mannschaft mit dem zweithöchsten Schlagresultat, Steinen bei Signau B, bereits am Vormittag ein Numero schreiben lassen. Da aber bei vielen anderen Teams ebenfalls mindestens ein Streich zu Boden fiel, konnten sie auf dem 7. Zwischenrang noch auf einen Patzer der übrigen Mannschaften hoffen. Die Gastmannschaft aus Selzach-Studen, kassierte leider bereits am Vormittag 6 Numeros und rangierte auf dem letzten Zwischenrang.
Durch die hellen Lichtverhältnisse kam es am Nachmittag zu vielen Numeros. Ihr Ries sauber halten und so einen Start-Ziel-Sieg feiern konnte Bigel-Goldbach. Sie behaupteten sich mit 1154 Punkten vor Bigenthal-Walkringen B mit 1038 Punkten. Sie waren die einzigen beiden Mannschaften, welche ihr Ries während des ganzen Tages sauber halten konnten. Auf Rang 3 sicherte sich Utzenstorf Koppigen B mit einem Numero und 1034 Punkten das letzte noch verbleibende Trinkhorn. Die Gäste aus Selzach -Studen beendeten das Fest auf dem zweitletzten Rang.
Der Kampf um die Podestplätze in der 4. Stärkenklasse war bereits am Vormittag sehr eng. Mit 37 Punkten setzte sich dort Martin Kläy Bigenthal-Walkringen an die Spitze. Mit Timothée Imhof Oberdiessbach, Stefan Krähenbühl Steingrube-Zimmerberg, Aaron Ramseier und Luca Reusser, beide Thun, klassierte sich ein Quartett mit 36 Punkten lediglich einen Zähler hinter dem Führenden. Für Spannung am Nachmittag war also auch hier gesorgt.
Am Schluss des Tages klassierte sich Christoph Ramseier Röthenbach i. E. an der Spitze der Rangliste. Zu seinen 33 Punkten am Vormittag konnte er vier Streiche der Länge 22 addieren und kam so auf das starke Total von 121 Punkten. Er überholte damit Martin Kläy Bigenthal-Walkringen, der am Nachmittag eine 19 und drei 20er, total 116, schlagen konnte. Den verbleibenden Podestplatz sicherte sich René Flückiger Bigel-Goldbach mit den Streichen 18, 19, 19, 19 und dem Total von 105 Punkten. Mike Flückiger Bigel-Goldbach konnte sich als bester Nachwuchshornusser in der 4. Stärkeklasse feiern lassen. Er erzielte ein Ergebnis von 85 Schlagpunkten. Er gewann damit ebenfalls den Kopfkranz, welcher in der 4. Stärkeklasse ab 82 Punkten abgegeben wurde. Mit 74 Zählern wurde man mit der Zweitauszeichnung belohnt.
Wie schon am Vortag organisierte die durchführende Gesellschaft aus Rüderswil erneut einen Preis für die beste Hornusserin des Tages. Gewinnen konnte diese Auszeichnung Karin Hügli Heimiswil mit den Streichen 8, 12, 11,13, 13, 13 und dem Total von 70 Punkten. Für Ihre Leistung erhielt sie einen Blumenstrauss und einen Gutschein.
Beat Kneubühler MeKo