Leserbrief von Karl Weber
Der Entscheid des ZV, mit einer Ausnahmebewilligung am Eidg. Fest Lebendpreise zu erlauben ist unverständlich und führt in eine falsche Entwicklungsrichtung. Nicht nur dass wir damit den für die Schwinger traditionell wichtigen Siegerpreis nachahmen, es ist auch ein deutliches Zeichen, das zum Nachteil der Mannschaftsleistung die Einzelleistung gefördert wird. Wohl verstanden, als ehemaliges Mitglied/Präsident der PPK-EHV haben wir vor mehr als 20 Jahren dem ZV Vorschläge unterbreitet, mit den Siegerpreisen neue Wege einzuschlagen. Mit klar definierten Rahmenbedingungen und Anpassungen zu Gunsten eines guten Verhältnisses von Einzel- Mannschaftspreisen, sollte die Möglichkeit bestehen, Sponsorenangebote (z.B. Autos) durch den Veranstalter anzunehmen. Hornussen hat ein gravierendes Problem; neben uns interessiert es kaum jemanden. Festanlässe haben mit Ausnahme der engen Region kaum Medienechos, Delegiertenversammlungen finden unter Ausschluss aller Medien statt und Toppleistungen unserer Athleten finden fast nur Beachtung in unseren Kreisen. Und wenn über ein Spiel in der Presse berichtet wird ist dies den Aktivitäten der Gesellschaften zu verdanken und bewegt sich meist im Regionalen Bereich. Wir haben klar ein Imageproblem und das lösen wir nicht mit dem Einsatz eines Vierbeiners. Dafür müssen wir uns selber bemühen und dem Sport Hornussen den Stellenwert eines attraktiven Mannschaftspieles geben. Das erfordert aber ein Überdenken wie verschiedener Aspekte unseres Spiels mit klaren, mittelfristigen Zielvorstellungen wie wir in Zukunft Hornussen. Und das in allen Bereichen von den technischen, reglementarischen, organisatorischen und der Ausgestaltung unserer Wettkampfarten. Es reicht längst nicht mehr, dass wir mit kleinen Veränderungen einzelner Details (Spielerzahl, Auswechslungen, Wertungen etc.) von einem Problem zum anderen navigieren. Ein gesamtheitliches Überdenken „wie Hornussen wir in Zukunft“ wäre dringend nötig.
Peter Schneider, Ehrenmitglied der HG Diessbach bei Büren
Bezüglich der vorgesehenen Einzelpreisabgabe schliesse ich mich voll und ganz der Meinung von unserem hochverdienten Ehrenmitglied Karl Weber an. Solche Massnahmen gehen in die falsche Richtung. Spitzenhornusser sind gut und recht, aber nur sie zu belohnen, ist unverständlich. Denkt doch einmal an die Hornusser der unteren Stärkeklassen. Zu meiner Jugendzeit kamen auch die Hornusser der kleinen Gesellschaften zum Zuge, indem an den Grossanlässen den zwei besten Schlägern jeder Gesellschaft einen Preis abgegeben wurde. Ich empfand das damals als sehr förderlich, da es immer etwas geändert hat und selten die gleichen Spieler zum Zuge kamen. Das war auch immer die Meinung meines verstorbenen guten Freundes Hans Rufer, gewesenes ZV-Mitglied, der immer sagte, es sollte jeder Hornusser einmal etwas gewinnen können. Heute sind wir von solchen Gedanken weit entfernt. Es ist falsch, wenn nur noch die Spitze gefördert wird um wohl einen gewünschten Presserummel herbeizuführen, was zum vorherein dem Vergessen hinfällt, wenn nicht sogar der Lächerlichkeit Preis gegeben wird. Der EHV wäre mit der Förderung einer stärker werdenden Vereinsbasis besser beraten, vor allem, wenn etwas dazu beigetragen würde, dass die Mitgliederzahlen nicht immer jährlich zurückgehen und insbesondere dem Nachwuchs weit mehr Beachtung geschenkt würde. Hier könnte der Muni seine Kräfte beweisen und sie sinnvoller einsetzen.