• Beitrag veröffentlicht:02.09.2024
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Erstmals gewinnt der Sieger des Eröffnungshornussens auch den Königstich.

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Mit Verspätung starteten die 1. und die 2. Stärkeklasse in den Eidgenössischen Wettkampf. Da der Wettkampf am Vormittag teilweise etwas lange dauerte, reichte die Zeit für die Vorbereitung des Bockstandes nicht allen Mannschaften. Der Obmann verschob deshalb kurzfristig den Böllerschuss um zehn Minuten. Die Abtuenden mussten dadurch zehn weitere Minuten bei sengender Hitze im Ries ausharren.

In der 1. Stärkeklasse blieben am Samstag einzig Utzigen A und Lyss A nicht sauber. „Der Streich wurde vorne gemeldet. Hinten wurde er zu spät gesehen. Einer hat noch gestochen. Sonst wurde im Ries sehr gut gearbeitet“, meinte Marcel Strahm aus Lyss zum Numero.

Höchstetten A wurde seiner Favoritenrolle bereits am Samstag gerecht. Mit hervorragenden 1364 Punkten betrug der Vorsprung 64 Punkte auf Wäseli A. Ab dem 3. Zwischenrang wurde es deutlich enger. Wasen-Lugenbach A, Heimiswil A, Bern-Beundenfeld A, Urtenen A und Richigen A lagen keine 50 Punkten auseinander. Hinter den beiden führenden Mannschaften hätte man Bern-Beundenfeld A klar vor den anderen erwähnten Mannschaften vermutet. «Mit meiner Leistung bin ich zufrieden, als Mannschaft nicht ganz», meinte Michael Gerber zur Leistung von Bern-Beundenfeld A. Auf die Nachfrage, ob einige Mitspieler nervös waren, konnte er dies nicht verneinen.

Höchstetten A zeigte auch am Sonntag keine Nerven und gewann das Eidgenössische Fest im eigenen Dorf mit 2699 Punkten. Auch Wäseli A zeigte erneut eine sehr gute Leistung und belegte mit 2567 Punkten den 2. Platz. Wasen-Lugenbach A verteidigte den 3. Platz mit 2415 Punkten vor Bern-Beundenfeld A mit 2376 Punkten.

Höchstetten A
Wäseli A
Wasen-Lugenbach A
Bern-Beundenfeld A

Gerlafingen-Zielebach A erzielte am Samstag in der 2. Stärkeklasse die höchste Punktzahl, musste sich aber ein Numero schreiben lassen. Mit 1111 Punkten und 1 Numero belegten sie den drittletzten Platz. Auf Zwischenrang 1 lag Recherswil-Kriegstetten A mit 1092 Punkten und hatte damit zwölf Punkte Vorsprung auf Mättenwil-Brittnau A. Mit kleinem Abstand folgten Biglen-Arni A, Oberönz-Niederönz A und Balzenwil A.

Am Sonntag sah es lange Zeit nach einem ungefährdeten Sieg von Recherswil-Kriegstetten A aus. «Der Kranz ist für mich vorbei. Jetzt helfe ich der Mannschaft. Wir gewinnen dieses Fest», meinte Bernhard Salzmann nach den Streichen fünf und sechs. Im letzten Durchgang fand ein 19er den Weg ins Ries. Dieses Numero machte die Ambitionen zunichte. Eigentlich wäre nun der Weg für Mättenwil-Brittnau A frei gewesen, doch sie konnten die Leistung vom Samstag nicht bestätigen und belegten schlussendlich den 3. Rang mit 2084 Punkten. Biglen-Arni A war der nächste Siegesanwärter. Im ersten Durchgang am Sonntag lief es nicht optimal, so dass Oberönz-Niederönz A vorbeizog. Im zweiten Durchgang steigerte sich Biglen-Arni A deutlich. Nun kam es auf Oberönz-Niederönz A an. Bereits der zweite Spieler musste sich eine 4 schreiben lassen, das wurde nun ganz eng. Vor dem letzten Spieler lag Oberönz-Niederönz A 40 Punkte zurück. Pascal Hunziker benötigte nun 41 Punkte. Der erste Streich war eine 20. Die Nerven lagen hinter dem Tuch blank. Der zweite Streich war eine 21. Oberönz-Niederönz A gewann mit 2124 Punkten und damit einem Punkt Vorsprung auf Biglen-Arni A. Pascal Hunziker sagte im Anschluss, dass er nicht über die Ausgangslage informiert gewesen war.

Oberönz-Niederönz A
Biglen-Arni A
Mättenwil-Brittnau A
Balzenwil A
Thörigen A

Dass der Sieg in der Einzelschlägerwertung über Stefan Studer Höchstetten A führen würde, war klar. Er belegte nach dem Samstag mit 95 Punkten den 2. Rang. Sein Mannschaftskamerad Philipp Eggimann lang ein Punkt vor ihm. Am Sonntag machte Stefan Studer dann alles klar und gewann mit hervorragenden 190 Punkten vor Philipp Eggimann mit 184 Punkten. Die weiteren Plätze belegten Sven Gyger Wäseli A mit 183 Punkten und Martin Stettler Richigen A sowie Simon Erni Höchstetten A mit je 182 Punkten. Bester Nachwuchshornusser wurde mit 88 Punkten Andrin Mosimann Richigen A. Das Kranzresultat lag bei hohen 143 Punkten, obwohl in der 1. Stärkeklasse 55% Kränze abgegeben werden.

Sieger 1. Stärkeklasse

In der 2. Stärkeklasse führten Nino Schüpbach Gerlafingen-Zielebach A und Jonas Stalder Rüderswil A nach dem ersten Tag mit je 90 Punkten. Nach 6 Streichen lagen sie immer noch punktgleich an der Spitze. Jonas Stalder traf die letzten beiden Hornusse nicht mehr ganz optimal. Mit 19 und 20 und einem Total von 173 Punkten belegte er schlussendlich den 2. Platz. Mit 177 Punkten zog Nino Schüpbach noch an ihm vorbei. Zum Lied «Griechischer Wein» erzielte er Weiten von 21 und 22. Die weiteren Plätze belegten Roland Bernhard Gerlafingen-Zielebach A mit 162 Punkten, Pascal Auderset Zuchwil-Wiedlisbach A mit 161 Punkten und Ramon Steffen Gerlafingen-Zielebach A mit 159 Punkten. Bester Nachwuchshornusser wurde mit sehr guten 131 Punkten Kieran Jaggi Recherswil-Kriegstetten A. Den Kranz durfte man sich mit 128 oder mehr Punkten abholen, für die Zweitauszeichnung waren mindestens 116 Punkte nötig.

Sieger 2. Stärkeklasse

Königstich
Bei enormer Hitze startete kurz nach 14:00 Uhr der Königstich. Beobachtet von Hunderten von Zuschauern und live übertragen im Schweizer Fernsehen SRF nahmen daran folgende Hornusser teil: Stefan Studer, Philipp Eggimann, Sven Gyger und Martin Stettler aus der 1. Stärkeklasse, Nino Schüpbach als Sieger der 2. Stärkeklasse und die jeweiligen Tageshöchsten Roman Mäder Thörishaus-Frauchwil-Zimlisberg B (3./4.), Samuel Krebs Halten (5./6.) und Andreas Buchser Frauenfeld (7./8.).

Die beste 4 Spieler nach den ersten beiden Streichen kamen eine Runde weiter. Die Leistungen waren grossartig. Martin Stettler reichten 45 Punkten nicht aus! Danach wurden weitere zwei Streiche geschlagen. Samuel Krebs belegte schlussendlich den 4. Platz mit 89 Punkten. Vor den letzten Streichen von Stefan Studer lag Sven Gyger vor Nino Schüpbach mit je 92 Punkten und identischen Streichen. Stefan Studer war nun sichtlich nervös. Er musste dreimal anmessen und verliess daraufhin den Stand. Dann schlug er eine 25. Mit 73 Punkten schien ihm der Sieg fast schon sicher. Der letzte Streich gelang ihm nicht optimal. Er verliess daraufhin mit gesenktem Kopf die Arena. Kurz darauf kam er freudenstrahlend zurück. Der Hornuss landete in der 19. Damit erzielte er ebenfalls 92 Punkte, was ihm aufgrund des längeren Streiches zum Königstitel reichte.

Sieger Königstich

Der Königstich stellte einen würdigen sportlichen Abschluss des Eidgenössischen Hornusserfestes 2024 in Höchstetten dar. Der gesellige Teil bildete dann für die Teilnehmenden den Abschluss. Vielen Dank an die Hornusser aus Höchstetten für die mustergültige Organisation!

Roland Stampfli, Berichterstatter

Anreise nach traditioneller Art
Daniel Freudiger Lyss A
Ein Einhorn am Königstich
Schüpbach A beim Schlagen
Details werden gepflegt
Michael Gerber Bern-Beundenfeld A
Zuschauer wandern von Bockstand zu Bockstand
Nino Schüpbach Gerlafingen-Zielebach A
Banges Warten auf den letzten Streich
Stefan Studer Höchstetten A
Wäseli A
eleganter Schwung
viele Zuschauer am Königstich
Emotionen pur