• Beitrag veröffentlicht:02.07.2021
  • Beitrags-Kategorie:Berichte

Der Nachwuchsobmann Thomas Sterchi konnte 22 Mannschaften für die diesjährige Nachwuchsmeisterschaft im Emmental einteilen. Das entspricht grundsätzlich den Erwartungen, auch wenn die Anzahl Teilnehmer nochmals zurückgegangen ist und mit 346 (Vorjahr 348, Zielgrösse > 400) eine besorgniserregende Grösse angenommen hat. Natürlich kann mit der Coronakrise argumentiert werden, welche sicherlich das Vereinsleben in vielen Bereichen schwieriger machte. Allerdings könnte man im Gegenteil auch argumentieren, dass gerade das Hornussen eigentlich hätte profitieren müssen. Findet der Sport doch im Freien statt und war – gerade im Nachwuchsbereich – kaum eingeschränkt. Die Gesellschaften müssen den negativen Entwicklungen der letzten Jahre unbedingt Einhalt gebieten, denn die Zahlen werden langsam dramatisch. Noch 2014 nahmen 427 junge Spielerinnen und Spieler an der Meisterschaft teil, womit die Teilnehmerzahl um fast 20% zurückgegangen ist und das in nur 7 Jahren. So kann und darf es definitiv nicht weitergehen, sonst werden viele Mannschaften vor einem akuten Nachwuchsproblem bei den Aktiven stehen.

Mannschaftswettkampf
Hasle b. Burgdorf heisst der Mannschaftssieger 2021. Nachdem sie sich in der ersten Runde noch 5 Nummern schreiben lassen mussten, warteten sie mit regelmässigen Leistungen auf und entschieden den Wettkampf schlussendlich mit 12 Nr. und 1708 Punkten für sich. Mit 4, 2, 4 und 3 Nummern, wartete auch das zweitplatzierte Dürrenroth/Häusernmoos mit regelmässigen Leistungen auf, musste sich aber am Schluss mit dem Gesamttotal von 13 Nr. und 2048 Punkten mit dem Ehrenplatz begnügen. An Spannung kaum zu überbieten war die Ausmarchung um Rang 3. Röthenbach i. E. lieferte sich mit Lyssach/Burgdorf/Kirchberg/Utzenstorf und Zäziwil-Reutenen/Oberthal ein Kopf an Kopf Rennen. Röthenbach kam in der ersten Runde am besten aus den Startlöchern und lag mit 4 Nr. auf dem sechsten Zwischenrang. Noch besser kam es für die Oberemmentaler in der zweiten Runde. Sie mussten sich lediglich eine Nummer schreiben lassen und übernahmen zwischenzeitlich sogar die Führung im Zwischenklassement. Die Freude dauerte aber nur bis zur dritten Runde, wo gleich sieben Hornussen den Weg unabgetan ins Ries fanden und die Röthenbacher zwischenzeitlich auf Rang 5 zurückfallen liessen. Lyssach/Burgdorf/Kirchberg/Utzenstorf hatte sich zu diesem Zeitpunkt mit regelmässigen Leistungen bereits auf Rang 3 vorgearbeitet, nur eine Nummer vor Zäziwil-Reutenen/Oberthal und Röthenbach. Die letzte Runde musste also entscheiden. Und in dieser Runde ging genau dieser Vorsprung verloren, so dass danach alle Mannschaften mit 15 Nummern zu Buche standen. Dank dem zweitbesten Schlagresultat aller teilnehmenden Mannschaften, konnte sich Lyssach/Burgdorf/Kirchberg/Utzenstorf den dritten Rang sichern und die beiden Verfolger mit rund 500 resp. 600 Punkten Rückstand hinter sich lassen.

Eine spannende Erkenntnis soll sicherlich noch erwähnt werden. 2020 haben gleich 5 Mannschaften weniger Nummern kassiert als der diesjährige Sieger und seit 2011 ist der Sieger immer unter 10 Nummern geblieben. Ob dieser Effekt auf das schwindende Teilnehmerfeld zurückzuführen ist oder andere Gründe hat, die Verantwortlichen dürften hier die eine oder andere Analyse vornehmen müssen.

Einzelschläger Stufe 1
Nachdem Leandro Schulthess aus Kirchberg die letztjährige Meisterschaft als zweiter beendet hatte und dank seines Jahrgangs nochmals zwei Jahre in der ersten Stufe starberechtigt war, startete er als grosser Favorit in die diesjährige Meisterschaft. Leandro zeigte zwar eine regelmässige und gute Leistung und rangierte in jeder einzelnen Runde unter den Top 5, ganz nach vorne sollte es aber auch dieses Jahr nicht reichen. Mit total 95 Punkten belegte er schlussendlich den zweiten Schlussrang, 15 Punkte hinter dem Sieger. Als solcher liess sich Nils Uhlmann von Oschwand-Biembach ausrufen, welcher im letzten Jahr mit Rang 5 auch bereits einen Spitzenrang belegte. Nach einem verhaltenen Start mit 20 Punkten in der ersten Runde, legte er in Runde 2 und 3 mit je 34 Punkten zwei Resultate hin denen niemand zu folgen vermochte. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten war vor der letzten Runde auf 14 Punkte angewachsen und trotz nicht mehr ganz so guten 22 Punkten in dieser Runde, war ihm der Gesamtsieg mit 110 Punkten nicht mehr zu nehmen. Auf dem dritten Rang platzierte sich Kevin Iseli aus Schafhausen i. E. Er arbeitete sich während der Meisterschaft kontinuierlich nach vorne. Dies von Rang 7 nach der ersten, auf Rang 5 nach der zweiten und Rang 4 nach der dritten und letztendlich auf den verdienten Podestplatz mit total 88 Punkten am Schluss. Bemerkenswert sicherlich, dass wiederum 5 Spieler der Top 10 in der nächsten Saison in dieser Stufe nochmals spielberechtigt sind – für Spannung ist also gesorgt.

Einzelschläger Stufe 2
In der zweiten Stufe gab es mit Simon Kämpfer aus Dürrenroth ebenfalls einen souveränen Sieger. Mit total 223 Punkten liess er seinen Gegnern keine Chance und distanzierte sie mit 26 Punkten und mehr. Bereits im letzten Jahr wartete er mit sehr guten Resultaten auf, vergab aber mit 27 Punkten im letzten Spiel einen Spitzenrang. Dieses Jahr lief es eindeutig besser und mit Resultaten zwischen 54 und 58 Punkten zeigte er eine grosse Konstanz und bewies eindrücklich seine Stärke. Auf Rang zwei folgte Marc Liechti aus Röthenbach i. E. mit 197 Punkten. Auch er zeigte mit drei Resultaten über 50 Punkten und einem «kleinen Ausrutscher» mit 42 Punkten in der zweiten Runde, eine regelmässige und sehr gute Leistung. Spannend verlief der Kamp um Rang 3, in welchem schlussendlich Timo Affolter aus Aefligen das bessere Ende für sich behielt. Mit total 187 Punkten totalisierte er genau gleich viele Punkte wie der viertplatzierte Marc Wittwer aus Rüderswil, dank des jüngeren Jahrgangs und – das als willkommener Zusatz – des höchsten Einzelresultates von 58 Punkten, behielt er aber das bessere Ende für sich.

Einzelschläger Stufe 3
In dieser Stufe schafften drei Schläger die «magische Grenze» von total 300 Punkten. Mit total 322 Punkten und 12 Punkten Vorsprung auf seine Verfolger, durfte sich Marco Kämpfer aus Dürrenroth als Sieger ausrufen lassen. Mit 97 Punkten in der zweiten Runde sticht dabei ein Einzelresultat hervor, an welchem sich wohl auch mancher Aktivhornusser die Zähne ausbeissen würde. Seine beiden Verfolger – Sascha Krähenbühl aus Gohl und Janis Lüthi von Hasle b. Burgdorf – lieferten sich während der Meisterschaft ein Kopf an Kopf Rennen. Sascha führte nach der ersten Runde mit 4 Punkten Vorsprung auf Janis, welcher diesen Rückstand in Runde 2 in einen gleich grossen Vorsprung verwandelte. Er konnte diesen in der dritten Runde sogar noch auf 7 Punkte ausbauen, musste sich dann aber in der letzten Runde dem Spitzenresultat von 91 Punkten von Sascha geschlagen geben. Dieses Resultat gab zugleich den Ausschlag über Rang 2 und 3, da beide Spieler am Schluss 310 Punkte totalisierten. In einem spannenden und hochstehenden Wettkampf behielt so Sascha das bessere Ende für sich.

Eine spannende Meisterschaft geht zu Ende. Den Verantwortlichen und vor allem den vielen Nachwuchsbetreuern sei an dieser Stelle ein herzlicher Dank für die vielen Arbeitsstunden ausgesprochen. Es gilt nun – wie bereits eingangs erwähnt – dem Schwund der Nachwuchshornusserinnen und Nachwuchshornusser Einhalt zu gebieten, damit die Meisterschaft bald wieder mit 400 begeisterten Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden kann.

Ueli Schwaller
Medienkommission EHV

Hasle b. Burgdorf
Dürrenroth/Häusernmoos
Lyssach/Burgdorf/Kirchberg/Utzenstorf
Nils Uhlmann
Leandro Schulthess
Kevin Iseli
Simon Kämpfer
Marc Liechti
Timo Affolter
Marco Kämpfer
Sascha Krähenbühl
Janis Lüthi