Wie alles in diesem Jahr wurde auch die Nachwuchsmeisterschaft von Corona stark beeinflusst. Im Gegensatz zu den Aktiven fand man aber aufgrund der geringeren Anzahl Spiele nach der Lockerung der Massnahmen doch noch genügend Termine, um die Meisterschaft durchzuführen. Sicherlich ein richtiger und wichtiger Entscheid im Interesse des Nachwuchses. Vielleicht ist es auch den speziellen Umständen geschuldet, dass die Anzahl Teilnehmer um rund 12.5% auf 348 (Vorjahr 397, Zielgrösse > 400) abgenommen hat. Allerdings gilt es auch zu berücksichtigen, dass nicht alle Gesellschaften an der Meisterschaft teilnahmen.
Die letztjährigen Sieger aus Röthenbach zeigten gleich in der 1. Runde, dass sie wieder Ambitionen auf einen Spitzenrang hegten. Als einzige Mannschaft überstanden sie die Startrunde ohne Numero und setzten sich an die Spitze der Rangliste. Dahinter folgten 11 Mannschaften, welche nur durch 2 Nummern getrennt waren, was beim Nachwuchs bekanntlich nicht sehr viel ist und noch keine Rückschlüsse auf eine Endklassierung zulässt. Röthenbach musste dann in der 2. Runde einen herben Rückschlag hinnehmen. Gleich 6 Hornusse landeten unabgetan im Ries. Die Oberemmentaler fielen damit früh aus der Entscheidung um den Sieg und mussten nach 4 Runden mit Schlussrang 8 Vorlieb nehmen. Besser machten es in der 2. Runde Rüdtligen-Alchenflüh / Zauggenried-Kernenried / Aefligen sowie Zäziwil-Reutenen / Oberthal und Bigenthal-Walkringen / Bowil / Steinen b. Signau. Alle drei Mannschaften liessen nur einen Hornuss fallen und setzten sich zusammen mit Rüderswil auf die ersten vier Plätze der Rangliste, nur gerade durch eine Nummer getrennt. Genau dieses Rüderswil konnte in der 3. Runde als einzige Mannschaft das Ries sauber halten und setzte sich damit auch gleich alleine an die Ranglistenspitze. Auf dem 2. Rang lauerte Bigenthal-Walkringen / Bowil / Steinen b. Signau mit ebenfalls total 4 Nummern nach 3 Runden, aber dem wesentlich schlechteren Schlagergebnis als der Führende. Obwohl in der 4. Runde noch zwei Mannschaften mit 0 Nr. durchkamen, verteidigten die beiden Führenden die ersten Plätze souverän. Das bessere Ende konnte schlussendlich Bigenthal-Walkringen / Bowil / Steinen b. Signau für sich verbuchen, welches mit 6 Nr. 1493 Punkten die diesjährige Meisterschaft für sich entschied und Rüderswil mit 7 Nr. 2215 Punkten auf den Ehrenplatz verwies. Auf den 3. Rang kam Zäziwil-Reutenen / Oberthal mit 8 Nr. 2036 Punkten.
Stufe 1
Als Favoriten starteten Silvan Burkhalter Häusernmoos und Fabrice Wagner Wynigen-Rumendingen. Beide hatten sich im Vorjahr bereits mitten in den Älteren platziert und durften nun dank ihres Jahrganges nochmals in der Stufe 1 starten.
In der 1. Runde gab aber ein anderer den Ton an. Mit sehr guten 30 Punkten distanzierte Ben Wiedmer Oschwand-Biembach die ganze Konkurrenz um 3 und mehr – die beiden Favoriten sogar um 7 respektive 11 – Punkte. Erwähnenswert sicher noch, dass mitten in den Spielern mit Jahrgang 2010 Leandro Schulthess Kirchberg mit Jahrgang 2012 auftauchte. Er schlug in der 1. Runde hervorragende 27 Punkte und meldete damit seine Ambitionen auf einen Spitzenrang an. In der 2. Runde konnte einer der Favoriten erstmals seiner Rolle gerecht werden. Silvan Burkhalter übertraf die 30 Punkte aus der 1. Runde um 2 Zähler und totalisierte 32 Punkte. Damit konnte er nach zwei Runden mit 55 Punkten die Führung im Klassement übernehmen, punktgleich mit dem überraschenden Leandro Schulthess, welcher ebenfalls wieder ein sehr starkes Resultat schlug. In der 3. Runde zeigte nun auch der zweite Favorit, dass mit ihm durchaus noch zu rechnen ist. Fabrice Wagner übertraf die Spitzenresultate der ersten beiden Runden nochmals und liess sich 36 Punkte notieren. Gleich hinter ihm folgten Silvan Burkhalter mit 31 und Leandro Schulthess mit 28 Punkten. Im Gesamtklassement führte Silvan Burkhalter mit 3 Punkten Vorsprung auf Leandro Schulthess und doch schon 10 Punkten auf Fabrice Wagner. Alle anderen lagen über 25 Punkte hinter dem Führenden. Der Sieger musste also aus diesem Trio kommen. Obwohl keiner der drei den Tagessieg – welcher mit 32 Punkten an Ben Wiedmer ging – für sich verbuchen konnte, wurde an dieser Tatsache nicht mehr gerüttelt. Die Ausmarchung an sich war aber an Spannung kaum zu überbieten. Leandro Schulthess zeigte nochmals, dass er trotz seines Jahrgangs schon eine erstaunliche Regelmässigkeit hat und totalisierte 29 Punkte. Silvan Burkhalter seinerseits musste sich mit 27 Punkten zufriedengeben und Fabrice Wagner folgte mit nochmals 2 Punkten weniger auf Rang 4 der Tagesrangliste.
An der Gesamtrangliste änderte dieses Resultat nichts mehr. Silvan Burkhalter gewann den Wettbewerb mit sehr guten 113 Punkten hauchdünn vor Leandro Schulthess, welcher nur einen Punkt weniger totalisierte. Er wird sicherlich die nächstjährige Meisterschaft als grosser Favorit in Angriff nehmen. Auf dem 3. Rang folgt Fabrice Wagner mit 101 Punkten.
Stufe 2
Hier war die Ausgangslage wesentlich offener. In der 1. Runde konnten drei Schläger die 50 Punkte Marke knacken. Lars Joshua Uhlmann Oschwand-Biembach heimste mit 57 Punkten den Tagessieg ein. Dahinter folgten Yanic Mathys Lyssach mit 54 und Silvan Häfelfinger Rüedisbach mit 53 Punkten. In der 2. Runde konnten Yanic Mathys und Silvan Häfelfinger mit 51 respektive 52 Punkten ihre Leistung bestätigen, während Lars Joshua Uhlmann mit 36 Punkten einen herben Rückschlag hinnehmen musste, welcher ihn auf den 3. Rang zurückwarf. Dies bereits 12 Punkte hinter den beiden je 105 Punkten totalisierenden Silvan Häfelfinger und Yanic Mathys. Die Vorentscheidung fiel in der 3. Runde. Silvan Häfelfinger schlug mit 60 Punkten das Tageshöchstresultat und liess sämtliche Konkurrenten mit 10 und mehr Punkten hinter sich. Somit führte er nach drei Runden mit 14 und mehr Punkten Vorsprung auf die Verfolger. Er konnte sich also fast nur noch selbst schlagen, was er aber nicht tat. Zum vierten Mal übertraf er die 50 Punkte Marke und siegte mit dem sehr guten Gesamttotal von 217 Punkten. Die beiden Mitstreiter aus der ersten Runde Yanic Mathys mit 193 Punkten und Lars Joshua Uhlmann mit 185 Punkten belegten die Plätze 2 und 3.
Stufe 3
Als Favoriten in den Starlöchern standen mit Mike Fankhauser Wasen-Lugenbach, Ramon Mischler Zauggenried-Kernenried, Yannick Dreier Langnau-Berge und Nick Jegerlehner Rüderswil gleich vier Spieler, welche sich im letzten Jahr alle unter den Top Ten klassieren konnten.
In der 1. Runde gab aber ein anderer den Tarif an. Mit 90 Punkten liess Timo Bärtschi Lyssach den Tagessieg auf sich verbuchen und verwies alle anderen Schläger mit 8 Punkten und mehr auf die Ränge. Dahinter folgten innerhalb von 10 Punkten 7 Spieler, welche Ambitionen auf einen Podestrang anmeldeten. In der 2. Runde lief es Timo Bärtschi nicht mehr ganz nach Wunsch und er totalisierte 76 Punkte. Ramon Mischler mit 83 Punkten und Sebastian Wyss Thalgraben mit 81 Punkten konnten so bis auf zwei respektive drei Zähler zum Führenden aufschliessen. In der 3. Runde lief es dem Führenden noch schlechter und er musste sich mit lediglich 66 Punkten zufriedengeben. Das war die Chance von Ramon Mischler, welcher seinerseits 86 Punkte realisierte und mit 250 Punkten die Tabellenspitze übernahm. Acht Punkte vor dem ersten Verfolger Sebastian Wyss, 11 Punkte vor dem Tagessieger Mike Fankhauser und bereits 18 Punkte vor dem vormals führenden Timo Bärtschi. Genau dieser Timo Bärtschi überraschte aber dann in der letzten Runde alle. Mit dem Höchstresultat der ganzen Meisterschaft von 95 Punkten zeigte er nochmals sein Potenzial auf. Die Gegner waren nun gefordert. Ramon Mischler konnte nicht ganz an seine Leistungen aus den ersten drei Spielen anknüpfen und musste sich mit 77 Punkten erstmals ein Resultat unter 80 notieren lassen. Damit erreichte er mit total 327 Punkten genau dasselbe Schlussresultat wie Timo Bärtschi, welcher dank des höheren Einzelresultates die Meisterschaft für sich entscheiden konnte. Ein wahrlich beeindruckender Schlussspurt. Auf dem 3. Rang folgte, nur 3 Punkte dahinter, Sebastian Wyss.
Eine spannende Meisterschaft geht zu Ende. Den Verantwortlichen und vor allem den vielen Nachwuchsbetreuern sei an dieser Stelle ein herzlicher Dank für die vielen Arbeitsstunden ausgesprochen. Hoffen wir doch, dass die Meisterschaft 2021 wieder unter normalen Bedingungen durchgeführt werden kann.
Ueli Schwaller, MeKo EHV