Bei herrlichem Sommerwetter fanden trotz, oder vielleicht gerade wegen Covid-19, 33 aktive Hornusser und etliche Zuschauer den Weg ins Moos nach Höchstetten.
Was ist das Jodlerhornussen genau?
In der Schweiz gibt es etliche Bodenständige, die sowohl dem Nationalsport Hornussen wie dem schönen Brauchtum Jodeln frönen. So gründeten in den 80er Jahren einige eifrige Jodlerhornusser, wie sich diese nennen, das Jodlerhornussen. Seither findet dieser Anlass jährlich am 1. August, am Geburtstag unserer Eidgenossenschaft, statt. Und wenn sie sich treffen, dann ist es auch so manchem Nicht-Sänger wohl: Denn da wird gesungen und die Gemütlichkeit wird grossgeschrieben.
«Chumm Michu, stimm a…»
Doch bevor ein Streich geschlagen wird, trifft man sich zum Apéro und die ersten Lieder und Naturjutze erklingen. Es ist einfach nur schön zu sehen, wie die Hornusser aus allen Herren Gauen sich treffen. Ob jung, ob alt, jeder ist herzlich willkommen. Und obwohl jeder in einem anderen Jodlerklub oder Männerchor singt, es findet sich immer Liedgut, das von allen gesungen oder begleitet werden kann.
Trotz, oder gerade wegen Covid-19
Seit zwei Jahren findet das Jodlerhornussen nun in Höchstetten statt. Gerade in der schwierigen Zeit mit Covid-19, wo das Vereinsleben einer starken Veränderung unterworfen ist, wollten die Organisatoren möglichst normal sein und verkündeten Anfang Juli, dass sie das Jodlerhornussen 2020 durchführen wollen. Die Reaktionen fallen durchaus positiv aus, auch wenn der eine oder andere Jodlerhornusser, der letztes Jahr noch teilgenommen hat, es dieses Jahr bleiben lässt, was die Organisatoren natürlich auch verstehen. Es ist umso erfreulicher, dass auch neue Teilnehmer gefunden werden und die Teilnehmerzahl von 33 das Vorjahr fast egalisiert.
Der sportliche erste Teil
Seit dem Anfang kann der beste Jodlerhornusser den Wanderpreis, eine Glocke, gewinnen. Er wird dann auf der Plakette verewigt und muss sie bei der nächsten Austragung wieder zur Verfügung stellen. Der Gewinner der Glocke war wie im Vorjahr Fritz Jost vom Jodlerklub Aefligen/HG Lueg. Weiter kann man in einem Drei-Jahres-Turnus eine Auszeichnung gewinnen. Diese werden durch René Perret und Ruedi Kneubühl, beide Mitglieder der HG Höchstetten, hergestellt. Die ersten fünf Ränge der Wertung werden durch Jodlerhornusser belegt. Das zeigt doch, dass es keine schlechte Kombination sein kann, wenn man beiden Hobbys frönt.
Die besten drei Jodlerhornusser
Fritz Jost, 82 Punkte, JK Aefligen, HG Lueg
Jürg Schwab, 77 Punkte, JK Lyssach, HG Büren zum Hof
André Herrli, 76 Punkte, JG Schafhausen, HG Hasle bei Burgdorf
Die besten drei Hornusser
Patrick Rychard, 72 Punkte, HG Wynigen-Rumendingen
Thomas Schaffer, 65 Punkte, HG Höchstetten
Markus Reinmann, 65 Punkte, HG Höchstetten
Der gemütliche zweite Teil
Der Hüttliwirt der Hornussergesellschaft Höchstetten, René Perret und seine Familie, bewirteten die Teilnehmer wie die Gäste vorzüglich. Nach dem Mittagessen wird dann aus vollen Herzen geliedet. Die älteren Teilnehmer kennen noch so manches Lied, dass die jüngere Generation nur nachsingen kann. Oder dann hat ein Zuschauer einen Wunsch, der die Jodlerschar doch zu erfüllen versucht. Und immer wieder spüren die Organisatoren: Die Durchführung war der richtige Entscheid.