Das schlechte Jahr begann bereits am 12. Januar mit dem Vulkanausbruch ca. 30 Kilometer von uns entfernt. So waren wir einige Zeit mit dem Reinigen der Hausdächer vom Aschenstaub beschäftig. Die Pläne, welche ich im Bericht vom letzten Jahr geschrieben habe, sind durch den „Scheissvirus“ alle über den Haufen geworfen worden. Alexza, das jüngste Grosskind, kam am 15. Januar zur Welt und entwickelt sich prächtig. Die Hochzeit und Taufe fielen dem Virus bis jetzt zum Opfer.
Die Schweizerferien im Sommer und viele andere Sachen haben sich so von selbst erledigt. Seit dem 15. März sind wir in Quarantäne und somit sehr eingeschränkt. Einkaufen auf dem Markt ist nur mit Gesichtsmaske am Montag und Donnerstag möglich. Die Ausgangssperre wird jeden Abend mit der Sirene eingeläutet. In der strengsten Zeit war die Ausgangssperre 24 Stunden gültig und wurde von Militär und Polizei scharf kontrolliert. Nach 3 Monaten wurde sie angepasst auf 18.00 bis 6.00 Uhr, mit der Zeit hat sich dies weiter gelockert und ist im Moment von 21.00 bis 5.00 Uhr.
Um in einem Einkaufscenter zu posten braucht der Chauffeur eine Fahrbewilligung der Gemeinde. Die Passagiere brauchen eine separate Bewilligung, bei Bank und Läden gibt es nur Eintritt mit Mund- und Gesichtsschutz, Formularkram, Fiebermessung usw. Im Laden herrscht jeweils eine gedrückte Stimmung und ist kein Lachen mehr zu hören wie dies üblich war. Es macht so auch keinen Spass zum Einkauf zu gehen.
Eine Kollegin von Sonia war diesen Sommer in der Schweiz. Bei der Rückkehr auf die Philippinen musste sie in Manila 2 Wochen in Quarantäne. Anschliessend konnte sie auf ihre Heimatinsel weiterfliegen und nach der Landung auch dort 2 Wochen in Quarantäne gehen. Nach der Entlassung konnte sie in ihr Heimatdorf, musste sich dort auf der Gemeinde melden und wurde für weitere 2 Wochen in Quarantäne gesteckt.
Auf der Baustelle war 3 Monate absoluter Stillstand wegen der strengen Quarantäne. Somit war auch die trockene und beste Zeit zum Bauen vorbei. Durch Beziehungen erhielt ich am 20. Juni eine spezielle Bewilligung, welche mir erlaubte zu Fuss auf die Baustelle zu gehen und dort trotzdem etwas zu machen. Die Fenster und Türen sind nun alle eingebaut. Die Küchen, welche ich selber angefertigt habe, sind für die Montage bereit. Jetzt werden die Plattenböden in den Zimmern und WC verlegt. Wenn es nicht gerade regnet kann ich ringsum alles streichen. Die Wände saugen die Farbe richtiggehend auf und da lohnt es sich alles 3 Mal zu grundieren und 3 Mal den Fertiganstrich zu machen. Es gibt da andere schlechte Beispiele, wo bei Regen nach 4 Monaten die Farbe über die Fassade herunterläuft.
Wie ihr seht ist bei uns auch immer etwas los und es wird mir nicht langweilig. Nun bleibt zu hoffen, dass sich die Lage langsam beruhigt und wieder etwas Normalität einkehren wird. Selber würde ich auch gerne wieder einmal ein paar Tage verreisen, um im Meer zu baden. Den Schweizerurlaub für 2021 habe ich auf alle Fälle bereits abgeschrieben. Nur in die Schweiz zu kommen um dort mit Einschränkungen zu leben, brauchen wir nicht. So schauen wir wie es im 2022 aussehen wird.
Unser Besuch aus dem 2019, Ursula + Stephan, haben einen Reisebericht und Fotos auf ihrer Homepage aufgeschaltet. Wer sich interessiert kann die ansehen unter: www.svoe.ch
Unter der Rubrik reisen findet ihr den Reisebericht 07 mit schönen Bildern und interessanten Angaben zu den Philippinen. Viel Spass!
Euer Hansueli Flückiger