Nach 1958 in Büren an der Aare, 1960 in Thun, 1963 in Bleienbach und 1966 in Lyss war es 1969 in Derendingen meine fünfte Teilnahme an einen Eidg. Fest. Wenn wir dieses Jahr mit Freude den Grossanlass in Thörigen-Bleienbach erwarten, erinnern wir uns ältere Hornusserkameraden wieder einmal an die Zeit, als alles anders war. Wer erinnert sich noch?
Über 60 Spielfelder mussten für die über 220 teilnehmenden Gesellschaften ausgesteckt werden. An drei Tagen wurden alle Wettkämpfe ausgetragen. Die Anreise der Gesellschaften erfolgte teilweise noch mit der Eisenbahn oder gar noch mit einem Pferdefuhrwerk. Von Genf bis Herisau und von Basel bis Zürich kamen die Gesellschaften mit den flatternden Vereinsfahnen der riesigen Festhalle zustrebend. Darunter viele Gesellschaftsnamen, die heute keiner mehr kennt, wie das die nachfolgende Liste vom Eidg. Fest 1969 in Derendingen aufzeigt.
Name der Gesellschaft | Einteilung | Name der Gesellschaft | Einteilung |
1.Stärkeklasse | 3.Stärkeklasse | ||
Basel-Helvetia | 1. Abteilung | Bärau | 2. Abteilung |
Basel-Stadt | do. | Elgg | do. |
Burgdorf-Eintracht | do. | Herisau | do. |
Dietikon | do. | Oberburg-Dorf | do. |
Oekingen A | do. | Oberburg-Oberschach. | do. |
Rudswil | do. | ||
Bern-Bümpliz | 2. Abteilung | Stettlen-Deisswil | do. |
Bern-Holligen | do. | Zürich-Stadt | do. |
Zürich-Hard | do. | ||
4. Stärkeklasse | |||
2. Stärkeklasse | Bern-Bremgarten | 1. Abteilung | |
Bern-Stadt | 1. Abteilung | Grosshöchstetten | do. |
Bözingen | do. | Kröschenbrunnen | do. |
Gempenach | do. | Liestal | do. |
Grafenscheuren | do. | Ostermundigen | do. |
Ried bei Kerzers | do. | ||
Aarau | 2.Abteilung | ||
Wynigen-Berge | do. | Bern-Eintracht | 2. Abteilung |
Commugny-Coppet | do. | ||
3. Stärkeklasse | Genf | do. | |
Bützberg | 1. Abteilung | Gwatt | do. |
Grossried-Flamatt | do. | Herzogenbuchsee | do. |
Lenzburg | do. | Luthern Bad | do. |
Malters | do. | Rubigen | do. |
Schalunen | do. | ||
Steffisburg-Fahrni | do. | ||
Uster | do. |
Dazu kommen noch mehrere Gesellschaftsnamen, die aber wenigstens bei Fusionen erhalten geblieben sind wie z.B. Wasen-Lugenbach anstelle von Lugenbach-Hornbach etc.
Beim Blick auf die vorstehende Tabelle wird wohl einigen älteren Hornusserkameraden das Herz höher schlagen. Viele unvergessliche Begebenheiten und unzählige schöne Erlebnisse tauchen in den Erinnerungen auf. Wie es damals an einem Eidgenössischen Hornusserfest zu und her ging beschreibt Ernst Friedli (1920-2008) in seinem Roman «Sturz i ds Tenn» sehr eindrücklich. Besonders erinnern sich sicher noch einige Kameraden an das grosse Gedränge jeweils am Festtag vom Samstag, wenn die Gesellschaften der 3. und 4. Stärkeklassen ihren Wettkampf beendet hatten und mit grossem Hunger der Festhalle zum Mittagessen zustrebten und gleichzeitig die Gesellschaften der 1. und 2. Stärkeklassen zum Wettkampfbeginn hinauszogen. Tiefgreifend berührt es jeden Hornusserkameraden beim Nachdenken an die jeweiligen Rangverkündigungen, als einer der Höhepunkte der grossen Festlichkeiten.
Wenn ich diese Zeilen schreiben, geht es mir wohl gleich wie anderen älteren Hornusserkameraden. Es sind schöne, unvergessliche Begebenheiten, die wohl bald der Vergessenheit anheimfallen werden. Die Zeiten haben sich eben stark geändert. Stetig sind wir dem Wandel unterworfen. Zu hoffen bleibt aber, dass auch unsere Nachkommen einmal von unvergesslichen Hornusserzeiten schwärmen können.
Zum Schluss noch eine andere Wehmut. Es betrifft die Auflösung des Seeländischen Hornusserverbandes. Diesbezüglich wäre vieles erwähnenswert. Aber, das würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen. Nur noch das: auch in diesem Verband gab es Gesellschaften, deren Namen keiner mehr nennt. Beim Blick in die Rangliste des Seeländischen Hornusserfestes von 1932 in Diessbach bei Büren erscheinen Gesellschaften mit folgenden Namen: Bözingen, Delsberg, Jens, Gampelen, Gempenach, Kallnach, Nidau, Murten, Pieterlen und Schüpfen. Wo sind sie geblieben?
Peter Schneider, HG Diessbach b. Büren
