Liebe Hornusserkameraden
Gerne informieren wir euch von der Hornussergesellschaft Wiedlisbach über den Stand im erneuten Brandfall unserer Hornusserhütte im Bippliried in Wiedlisbach. Unser Vereinslokal ist nach einem ersten Brand am 30. Juli 2017 von den Vereinsmitgliedern in grosser Fronarbeit und mit viel Elan wieder aufgebaut worden. Wir hatten all unsere Pokale, Hörner, Glocken, verschiedenste Preise und Vereinsfotos aus den letzten über 100 Jahren schön ausgestellt, sowie die alte Vereinsfahne von 1923 im Lokal aufgehängt.
Wie Ihr aus den Medien (BZ, TeleBärn) erfahren habt, ging unsere schöne Hornusserhütte mit neuer Küche und Bänken am Sonntagabend des 7. März 2021 in Flammen auf. Der Schaden beträgt fast 100 Prozent. Der Grill und der Vorplatz mit Pergola und Planen-Bedachung hat uns die Gebäudeversicherung von der versicherten Summe in Abzug gebracht. Eigentlich haben wir aber einen Totalschaden erlitten. So verbrannte auch die danebenstehende Toilette. Im Materialcontainer östlich der Hütte liess die enorme Hitze das Metall (Böcke etc.) verbiegen, Kunststoff schmolz, der Rasenmäher und das Notstromaggregat sind funktionsuntüchtig, der Container geschwärzt und verraucht und von den Kunststoffgasen verätzt.
Bis heute ist die Brandursache bei beiden Bränden nicht geklärt. Die Kantonspolizei hat diesmal zwar Ermittlungen aufgenommen, hält sich aber aus „ermittlungstechnischen“ Gründen bedeckt.
Die Betroffenheit in unseren Reihen ist riesig. Die Verhandlungen mit der Gebäude- und der Mobiliarversicherung sind zwar auf gutem Wege, doch auch eine Versicherung kann die zerstörten Werte unserer Trophäen und Erinnerungsbilder nicht ersetzen. Und wie bei jedem Brandfall sind nie alle Schäden gedeckt.
Sorgen macht und das Bewilligungsverfahren für den Rückbau und den Wiederaufbau. Obwohl wir sofort die entsprechenden Gesuche und Pläne mit der Burgergemeinde als Bodenbesitzerin bei der Gemeinde und dem für Bauten ausserhalb der Bauzone zuständigen Regierungsstatthalteramt eingereicht haben, wird der Wiederaufbau unserer Hornusserhütte durch den Amtsbericht des Amtes für Wald und Naturgefahren, welches für Bauten und Anlagen in Waldnähe, resp. Nichtforstliche Kleinbauten und -anlagen im Wald massgeblich ist, deutlich verzögert. So nützt es uns wenig, dass Burgergemeinde, Gemeinde und selbst der sich selber als „hornusserafin“ bezeichnete Regierungsstatthalter Häusler wohlgesinnt sind.
Gerne hätten wir wegen dem schöneren Gesamtbild und der kleineren Gefahr einer Brandlegung zwischen den Objekten oder in der Toilette sowohl den Gerätecontainer und das mobile WC in einen Anbau integriert. Doch dieses Vorhaben erschwert wegen dem tangierten Waldsaum eine zügige Baubewilligung.
Inzwischen haben wir unsere Pläne den Vorstellungen des Amtes für Wald und Naturgefahren (Waldabteilung Mittelland) vollständig angepasst, obwohl die bebaute Fläche nicht mehr ganz der vorher genutzten Fläche entspricht und der Freiraum vor dem Bockstand kleiner wird. Der Waldsaum wird so jedoch rechtlich keinen Anlass mehr für eine Verhinderung einer Baubewilligung darstellen.
Massive und von der Versicherung ungedeckte Mehrkosten (+20‘000.-) entstehen durch die geforderte Demontage der Pergola mit Planen-Bedachung und Ersatz durch eine einziehbare Gross-Store ohne Ständer.
Von den geforderten Nerven unserer Mitglieder und den bald über 150 Stunden für Gesuche, Inventarlisten, Planzeichnungen und ständig neuen Anpassungen und Reinzeichnungen und Begehungen wollen wir hier gar nicht reden. Zum Glück haben wir Fachmänner in unseren Reihen, die Zeit und Geld opfern für den hoffentlich noch diesen Herbst realisierbaren Wiederaufbau.
So hoffen wir, trotz Corona und dem erneuten Hüttenbrand mit Totalschaden, doch als Gesellschaft gestärkt aus dieser Krisensituation hervor zu gehen und unser schönes Spiel und den Zusammenhalt in einem wiederaufgebauten Clubhaus zu pflegen.
Christian Wyss, Präsident HG Wiedlisbach