• Beitrag veröffentlicht:24.06.2020
  • Beitrags-Kategorie:Berichte

Seine Laufbahn als Hornusser startete bei Stettlen-Deisswil, wo er über 20 Jahre aktiv war. Von 1980 bis 1984 amtete er als Sekretär und anschliessend bis 1993 als Präsident. Auf die Saison 1999 wechselte er zu Ferenberg, wo er bis Ende 2015 als aktives Mitglied blieb. Im EHV bekleidete er diverse Ämter. 1994 war er Rechnungsführer der Ausbildungskommission, 1995 Beisitzer der Junghornusserkommission und NW-Obmann EHV. Von 1996 bis 1997 und von 2001 bis 2003 war er Abgeordneter EHV. Von 1996 bis 2004 amtete er als Obmann MWHV. Von 2004 bis 2007 war er Präsident der Kommission Wettkampfleitung/Obmänner. Von 2008 bis 2013 leitete er im ZV als Obmann EHV das Ressort Wettkampf. Als Dank für seine Arbeit erhielt er 2014 die Ehrenmitgliedschaft des EHV.

Der Zentralvorstand und die ganze Hornusserfamilie gratulieren dem Jubilar ganz herzlich und wünschen ihm für die weitere Zukunft viel Glück und gute Gesundheit.

Hansueli Flückiger

Einige interessante Worte aus der Ferne
Nach unserer Auswanderung im August 2014 auf die Philippinen hat sich im Leben einiges geändert. Diesen Schritt gemacht zu haben, bereue ich bis heute nicht. Nach der Ankunft musste ich mich innert 10 Tagen auf dem Migrationsamt melden. Für die ärztliche Bescheinigung mussten wir in Manila mit 15 Millionen Einwohnern in ein anderes Quartier fahren. Bei der Ankunft an der angegebenen Adresse haben alle nur gelacht als wir uns meldeten. Es stellte sich heraus, dass dies die Quarantänestation für Grosstiere war.

Im Internet fand ich einen Delikatessenladen der von einem Schweizer betrieben wird. Da finden wir schon Sachen nach denen man zwischendurch Lust hat. Wienerli, Cervelat, Bratwürste, Trockenwürste, Schweizerkäse, Fondue, usw. sind in seinem Sortiment zu finden.

Hier muss man sich vor allem im Internet schlau machen, denn die Einheimischen haben kein Interesse an neuem Zeug. Wir wohnen ca. 40 Kilometer südlich von Manila in einem Bergdorf mit 200’000 Einwohnern. Bank ist keine vorhanden, da muss man ins Tal runter.

Nach dem Umbau unseres Hauses konnten wir das Nachbargrundstück erwerben. Dort haben wir im Erdgeschoss zwei Mietwohnungen eingebaut und das ganze Haus um ein Stockwerk erhöht. Dort ist jetzt die Gästewohnung eingebaut. Bei einem weiteren Hauskauf in einem anderen Quartier konnte ich die Arbeiten alle selber erledigen und auch diese Wohnung ist nun vermietet. Jetzt sind wir daran ein weiteres Haus auszubauen, um weitere zwei Wohnungen zu vermieten. Dies wird aber sicher noch bis Ende Jahr dauern. Für die Baubewilligungen habe ich die Pläne selber gezeichnet und bin auf der Gemeinde vorgesprochen, um ihnen das Projekt zu erklären. Nach einer Stunde und dem bezahlen von umgerechnet 40.- Franken hatte ich die Baubewilligung in der Hand. Die Bauequipe, welche die Arbeiten für uns erledigt, hat als einzige Maschine eine Trennscheibe, um das Armierungseisen abzuschneiden. Der Rest ist alles Handarbeit. Für uns Schweizer eigentlich unvorstellbar, aber es funktioniert. Als ich selber auch mitgearbeitet habe, waren die Bauarbeiter überrascht. Denn es ist normal, dass der Weisse nicht arbeitet, aber dauernd reklamiert. Darum kommt diese Bauequipe gern zu uns. Wenn wir wieder ein Bauprojekt haben, rufen wir den Polier an und 3 Tage später beginnen die Arbeiten. Lohnzahlung ist jeweils am Mittwoch und Samstag um 17.00 Uhr.

Wir gehen zwischendurch auch oft auf Reisen und sind schon an etlichen schönen Orten und auch auf anderen Inseln gewesen. Es ist jeweils ein Erlebnis mit diesen Auslegerbooten auf dem Meer zu fahren. Auf jeden Fall waren unsere Schweizerbesucher bis jetzt immer begeistert von diesem Land.

Dies alles ist aber nur möglich, weil meine Frau aus den Philippinen kommt. Als total fremde und ortsunkundige Person wird es sehr schwierig sich zu Recht zu finden.

Die Leute halten hier sehr zusammen. Als die Regierung beschloss die älteren Jeepneys und Motorräder mit Seitenwagen aus dem Verkehr zu ziehen, gab es einen Streik von allen Fahrern. Die Jeepneys und diese Seitenwagen sind das Haupttransportmittel im Umkreis von 30 Kilometer. Die Angestellten konnten so nicht mehr zur Arbeit fahren, Einkaufscenter konnten nicht mehr öffnen, Fabriken blieben geschlossen und nach vier Tagen Streik war das Gesetz wieder verschwunden. Hier ist das Denken viel weniger egoistisch als in Europa.

Auch wir wurden vom lieben Virus nicht verschont. Wir hatten 14 Wochen absolute Quarantäne und es war pro Haushalt nur einer Person erlaubt auf dem Markt einzukaufen. Einkaufen konnte man nur am Montag und Donnerstag und nur mit Ausweis und Schutzmaske. Pro Woche kam immer eine Person der Gemeinde vorbei, um Bestellungen aufzunehmen. Am Liefertag stellte man einen Stuhl pro Haushalt auf den Fussweg. Die bestellten Waren (Reis, Trockenfisch oder Dosen mit Sardinen und Früchte) wurden bei der Lieferung auf den Stuhl gestellt. Es musste auch niemand Angst haben, dass etwas ab den Stühlen gestohlen würde. Die Männer konnten auf der Gemeinde den Antrag für Unterstützung stellen. So konnten sie ca. einen halben Monatslohn abholen und pro Kind kam auch noch etwas dazu. Es betraf nur die Männer, welche vorher schon mit einem Vertrag gearbeitet haben. Die Kontrollen während dieser Zeit waren sehr scharf. Von 6.00 bis 18.00 Uhr war die Polizei im Einsatz und in der Nacht wurden die Kontrollen durch das Militär übernommen. Jeweils bei Schichtwechsel heulten die Sirenen. Wir hatten Glück, dass wir einen grossen Balkon und im Erdgeschoss einen Vorplatz haben. So konnte man sich trotzdem im Freien aufhalten. Viele Leute waren aber in ihren Wohnungen gefangen, weil der Fussweg direkt vor der Haustüre verläuft. Die Familien mit Kindern mussten unter den heissen Blechdächern ausharren. Das war kein Schleck mit Aussentemperaturen von 34°. Seit letzter Woche ist es etwas lockere. Einkaufen ist nach wie vor nur Montag und Donnerstag möglich. Wenn man etwas weiter weg will, muss der Chauffeur auf der Gemeinde einen Transportschein holen und die Passagiere müssen ebenfalls einen Ausweis und eine Bewilligung haben. In jedem Laden wird das Fieber gemessen, Hände und Schuhe desinfiziert. Die Kontrollen sind etwas weniger streng und die Sirene heult nur noch um 20.00 Uhr. Der Vorteil in dieser Zeit war sicher, dass man genug Zeit mit den Grosskindern verbringen konnte.

Wir wollten eigentlich am 8. Juni für Ferien in die Schweiz fliegen. Es war mir aber schon im März klar, dass dies nicht gehen wird. Jetzt kann ich hier weiterbauen und hoffen, dass es im nächsten Jahr klappen wird. Bis bald! Euer Hansueli