• Beitrag veröffentlicht:12.04.2023
  • Beitrags-Kategorie:Berichte

Sonntag, 2. bis Karfreitag, 7. April

Sonniges Wetter, starke Bise, Spielfeld unter Wasser, vier neue Mitglieder, tolles Team und beste Stimmung sowie mindestens 100 Hornusse verloren, dies die Bilanz von Mürscht 2023.

Nach mehreren Todesfällen haben wir letztes Jahr beschlossen, vier neue Hornusser fürs Münnerstadt-Hornussen zu suchen und sind mit Werner Fiechter, Peter Hofer, Walter König und Ueli Zulauf fündig geworden. Alle 16 Hornusser sind im Verlauf des Sonntags angereist und am Montagmorgen aufs Ries im Lauertal unter dem Autobahnviadukt gefahren. Was uns dort erwartete, haben selbst alteingesessene Münnerstädter so noch nie gesehen. Die Wiese stand nach wochenlangem Regen unter Wasser. Der bisherig Bockstand lag sicher 30cm tief im Wasser und auch das Ries wies grosse Wasserflächen auf.

Den bisherigen Bockstand so angetroffen

Also mussten wir verschieben und fanden einen einigermassen trockenen Platz für den Bock.

Das Ries selber war mehrheitlich sumpfig aber einigermassen bespielbar. Kurz vor 11 Uhr flogen dann die ersten Nousse. Mit einer so noch nie erlebten Bise, wehte ein extrem kalter und heftiger Gegenwind und ausser beim Schlagen, waren alle dick eingepackt. Die Kälte drang aber immer noch durch.

Dick eingepackt der Bise getrotzt

Weit über 100 Hornusse verloren
Durch das ziemlich aufgeweichte, nasse Ries und weil halt immer nur ca. 10 Abtuer hinten waren, landeten viele Hornusse unabgetan und versanken tief im Gras. Wenn die Fallstelle nicht 100% sicher eruiert werden konnte, war der Hornuss fast sicher verloren. Wir hoffen natürlich, dass bis im nächsten Jahr auf diesem Feld zahlreiche Hornuss-Bäumchen spriessen werden, damit wir die Saat dann auch ernten können.

Wie uns Roland Bieberich, der Landwirt eröffnete, wird quer über diese Wiese in nächster Zeit eine Elektro-Transportleitung vergraben, was eine weitere Nutzung leider unmöglich macht. Aber freundlicherweise konnte er uns bereits eine Alternative anbieten. Beim Weiler Althausen ein schönes Fleckchen von dem aus wir ab nächstem Jahr genau in entgegengesetzter Richtung schlagen werden. Wir sind der Familie Bieberich zu grossem Dank verpflichtet und freuen uns sehr aufs neue Ries.

Das neue Ries

Intensives Training
Obwohl wir wieder mit 16 Schweizer Hornussern vor Ort waren und die beiden Mürschter Chris Krauss und Florian Henneberger – sie organisieren jeweils alles, was wir auf Platz benötigen – die ganzen vier Tage mit dabei waren, schlugen alle zwischen 50-75 Streiche und konnten vom Coaching der profilieren Hornusser profitieren. Wie üblich kamen dann am letzten Tag auch noch die Kameraden von Grossrinderfeld, Martin und Sebastian Bach, sowie Andreas Zeisner und genossen einen Tag Intensivhornussen mit Tipps und Anleitungen. Und es muss einfach wieder mal gesagt werden. Bis zum Ende des Trainingstages fliesst vor Ort kein Tropfen Alkohol.

Besuch einer Schulklasse

Und weil wir unseren Bockstand direkt neben dem Wander- und Radweg hatten, blieben auch immer wieder Passanten, Wandere und Schulklassen stehen und liessen sich das Hornussen erklären.

Chris Kraus in Aktion

Kameradschaft gepflegt
Dieses Jahr konnten wir trotz der extrem kalten und sehr starken Bise vorallem am Montag aber auch noch am Dienstag, jeden Tag über Mittag vom Grill verpflegen. Hans Boss waltete wie üblich als Grillmeister und erledigte seinen Job hervorragend.

Nach dem Training konnten wir ab Dienstag jeweils noch eine Stunde in der Sonne zusammensitzen und den Tag Revue passieren lassen.

Mittagessen bei kalter Bise

Jeden Abend trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen und genossen die wirklich sehr gute Kameradschaft. Soweit wir mitbekommen haben, hat es den vier neuen Mitgliedern sehr gut gefallen und sie wollten nächstes Jahr auf jeden Fall wieder dabei sein.

Ein herzlicher Danke von uns Münnerstadt-Fahrenden geht an die Familie Bieberich fürs Zurverfügungstellen ihres Landes und ihre Besuche auf dem Spielfeld.

Weiter danken wir den Mürschtern Christoph Krauss, Florian Henneberger und Robert Müller fürs Organisieren der Infrastruktur mit dem Bauwagen. Nicht zuletzt aber auch unserem Herbergsvater Christoph Henkelmann mit seiner Rose und der guten Seele Martina die uns mit Speis und Trank versorgt hat.

Jürg Lysser, Aarwangen

Team Münnerstadt 2023